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1312. Mai 6. Ottmachau.

prid. non. Maji.

Martin, Pfarrer von Ossina (Nossen), verzichtet, nachdem er namens seines Patrons, des Klosters Kamenz, durch die Klosterbrüder Matthias und Johann von Ratibor vor die Herren Pfarrer Cosmian von Ottmachau und Arnold von Lindenau citirt und bezüglich der Zehnten von Nossen belangt worden, in Erwägung, dass er keinen authentischen Beweis vorzubringen vermocht habe und dreimal im Gericht unterlegen sei, auf die Zehnten nicht nur von Wenig-Nossen, sondern auch von Gross-Nossen, versichert darüber keine Jurisdiktion zu haben, legt sich selbst etwaiges Stillschweigen auf und erklärt sich damit einverstanden, dass, falls er noch weitere Ansprüche erhebt oder die Bauern beunruhigt, seine Pfarrstelle ihm durch deren Patron abgenommen werde. Zur Bekräftigung dessen habe er und Pfarrer Arnold ihre Siegel angehängt.

Z.: die Herren Pfarrer Cosmian v. Ottmachau und Arnold v. Lindenau, die erwähnten Klosterbrüder Matthias und Johann, die Vikare Woyco und Bulco. An der ganzen Urk. im Bresl. Staatsarch. Kamenz XCI. hängen an Pergamentstreifen die spitzrunden Siegel der Pfarrer v. Neisse, Ziegenhals, Lindenau, des Pfarrers Johann v. Münsterberg und das des Pfarrers von Nossen.


Eine genauere Beschreibung der Siegel ist dem Abdruck Pfotenhauers (vom Originale) im Kamenzer Urkundenbuche, Cod. dipl. Siles. X, 66 beigegeben. Der siegelnde Pfarrer v. Münsterberg wird in der Urk. selbst nicht erwähnt, dagegen fehlt das Siegel des urkundenden Pfarrers v. Patschkau.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.